Der 9. Mai im Jahr 2025 – zum fünften Mal ohne Dich

Es ist Freitag und wieder gibt es Deinen Geburtstag ohne Dich. Zum fünften Mal. Manchmal ging er einher mit dem Muttertag, in diesem Jahr würdest Du beide Tage separat begehen können. 74 Jahre wärst Du nun. Manch einer würde sagen: „Das ist doch noch kein Alter.“ Es wurde bereits so gesagt, als Du mit 69 Jahren gestorben bist. Du, Dein Körper, wollten, konnten nicht mehr.

Erst letzte Woche habe ich den kleinen Brief auf dem Laptop gefunden, den ich Deinem Paket im Juni 2020 beigelegt hatte. Du konntest meine Schrift nicht mehr so gut lesen.
Diese Dinge aus dem „Off“, Songs, die Du gerne gehört hast und verdammt noch mal sogar Dinge, die Du gerne gegessen hast (ich erwähnte bereits, dass  im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt oder ähnlichen Gelegenheiten die Tränen durch die Erinnerungen hochkommen) erinnern an Dich.
Du würdest jetzt über mich lachen.

War Dir jemals bewusst, wie oft „You are the one, that I want“ im Radio gespielt wird? Gefühlt täglich.

Rückwirkend bin ich froh, dass Du unbedingt noch einmal mit mir telefonieren wolltest. Ich hätte Dich weiterschlafen lassen. Du warst lieb, klar – solche Telefonate führten wir nicht mehr so häufig.

Du hast weiterhin Deine kleine Ecke in meiner Wohnung. Mit einem Buddha, Kerze und immer frischen Blumen. Manchmal einem Gesteck. Ja, manchmal spreche ich mit dem Foto oder erwische dabei die Kerze. Erzähle von Dingen, die mich beschäftigen, was ich erlebt habe. Es gibt keine Antwort. Allerdings auch keine Widerrede. Gut, ich bin ehrlich, manchmal kommen auch Dinge zur Sprache, die ich Dir lieber Face to face gesagt hätte. Zuletzt im Rahmen von Biographiearbeit.

Ja, es gibt die Momente, in denen ich denke, ach, das möchte ich Mama zeigen. Das würde ihr gefallen. Oder Dich zu einer Veranstaltung mitnehmen. Keine Angst, der Besuch eines STOPPOK Konzerts würde nicht darunterfallen.

Diese gemeinsamen Momente wird es nicht mehr geben.

Wo immer Du bist, ich wünsche Dir dort eine schöne, schmerzfreie Zeit.

Miss you.

Deine Tochter.

„Alles hat seine Zeit. 
Es gibt eine Zeit der Freude, des Glücks, 
eine Zeit beisammen zu sein, eine Zeit sich zu trennen. 
Eine Zeit der Stille,
eine Zeit des Schmerzes,
der Trauer,
eine Zeit der dankbaren Erinnerung.“

P.S.: Wurde ein Gänseblümchen bei Dir abgelegt, so besuchte Dich Deine jüngste Tochter.

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