Andreas Gruber: Todesreigen

Klappentext:
Nachdem eine Reihe von Kollegen auf brutale Art Selbstmord begangen haben, wird Sabine Nemez – Kommissarin und Ausbilderin beim BKA – misstrauisch. Vieles weist auf eine jahrzehntealte Verschwörung und deren von Rache getriebenes Opfer hin. Sabine bittet ihren ehemaligen Kollegen, den vom Dienst suspendierten Profiler Maarten S. Sneijder, um Hilfe. Doch der verweigert die Zusammenarbeit, mit der dringenden Warnung, die Finger von dem Fall zu lassen. Dann verschwindet Sabine spurlos, und Sneijder greift selbst ein. Womit er nicht nur einem hasserfüllten Mörder in die Quere kommt, sondern auch seinen einstigen Freunden und Kollegen, die alles tun würden, um die Sünden ihrer Vergangenheit endgültig auszulöschen …

Andreas Gruber beherrscht sein Geschäft: Auf 576 Seiten schreibt er wieder einen sehr spannenden Thriller, wobei mehr als 200 Seiten auf den Countdown entfallen. Nach dem letzten Band (Todesmärchen) um Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez ging ich davon aus, dass diese Reihe beendet ist. Warum? Der spezielle Profiler Maarten S. Sneijder erschoss, nein ermordete jemanden. Das Buch endete mit seiner Verhaftung. Damals dachte ich: „Du Idiot, jetzt muss diese Thrillerreihe, die mir ans Herz gewachsen ist, beendet werden.“
Ich trauerte ein wenig um die Romanfigur Maarten S. Sneijder. Dementsprechend sperrte ich mich lange dagegen Band 4 zu lesen. Ich wollte keine hanebüchene Story lesen, in der er wieder seinen Job als Profiler ausübt und für den Mord nicht belangt wird. Die Lösung, die Andreas Gruber in „Todesreigen“ nutzte, um ihn als Figur nicht sterben zu lassen, war geschickt gewählt und überzeugte. Band 1 der neuen Trilogie um ihn und Sabine Nemez wurde somit geschaffen.
Besser als die Vorgänger?
Definitiv nicht. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses Buch ausschließlich geschrieben wurde, um Maarten S. Sneijder wieder als Figur, in anderer Funktion, zu etablieren. Ja, es ist jammern auf sehr hohem Niveau. Doch wenn Andreas Gruber seine Leser mit den Thrillern aus dieser Reihe zuvor sehr verwöhnt hat was Handlung, Figuren und Spannung betrifft, so darf man äußern, wenn mir hier diesbezüglich etwas fehlt. Die i-Tüpfelchen fehlen einfach. Ich bin mir sicher, dass es diese in den nächsten Bänden wieder geben wird. Die letzte Seite in dem Buch lässt diese Hoffnung zu. Worum geht es in diesem Band? Viele BKA Kollegen werden ermordet. Eine alte Verschwörung und ein frisch entlassener Häftling spielen die Hauptrolle. Maarten S. Sneijder ist weiterhin vom Dienst suspendiert und warnt sich in den Fall einzubringen. Die falschen Worte für Sabine Nemez, die ermittelt und verschwindet.
Wer sind die Täter in der Vergangenheit? Sind sie zuständig für die aktuellen Morde?Wie ich eingangs erwähnte: Spannend geschrieben, der Handlungsstrang zwischen Vergangenheit und Gegenwart wird gut gehalten. Toll wird es, als Maarten S. Sneijder in die Ermittlungen einsteigt. Doch irgendetwas fehlt mir.

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