Klappentext:
Paul Kalanithi war Neurochirurg und Autor. Die Liebe zur Literatur und die Suche nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens führten ihn zum Studium der Biologie, Englischen Literatur, Wissenschaftsgeschichte und Philosophie. Anschließend absolvierte er die Yale School of Medicine und machte seine Facharztausbildung in Stanford, wo er mit dem höchsten Nachwuchsförderpreos der American Academy of Neurological Surgery ausgezeichnet wurde. Er starb im März 2015 mit nur 37 Jahren, während der Arbeit an seinem Buch. Er hinterlässt seine Familie, seine Frau Lucy und ihre gemeinsame Tochter Elisabeth Acadia.
„Ich klickte durch die CT-Scans, die Diagnose war eindeutig: Die Lunge war von unzähligen mattschwarzen Tumoren durchzogen, die Wirbelsäule deformiert, ein Lederlappen wie ausradiert. Krebs, der weit gestreut hatte. Ich war Assistenzarzt der Neurochirurgie und hatte das letzte Jahr meiner Facharztausbildung angetreten. In den vergangenen Jahren hatte ich eine Menge solcher Scans begutachtet, in der vagen Hoffnung, dass dem Patienten irgendwie geholfen werden könnte. Aber dieser Scan war anders, es war mein eigener.
Manchmal sind die Irrungen des www unergründlich. Ich weiß nicht mehr, welchen Begriff ich ursprünglich gegoogled hatte, der mich dann zu dem  Buch von Paul Kalanithi führte. Eine kurze Leseprobe las ich auf Englisch und mir war klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.Allerdings wartete ich die deutsche Veröffentlichung ab.
Es ist ein dünnes Büchlein über 190 Seiten, von denen 5 Seiten auf das Vorwort entfallen. 21 Seiten entfallen auf das Nachwort der Ehefrau.Der eigentliche Text ist folgendermaßen unterteilt: Das Leben von Paul Kalanith als Arzt, gefolgt als Patient, der an Lungenkrebs im Stadium 4 erkrankt und daran stirbt.Provokativ stelle ich die Frage in den Raum: Benötigen wir noch ein Buch über Krebs? Noch ein Buch, in dem über das Leben mit dem Krebs und dem Überleben oder nicht Überleben des Krebs geschrieben wird. Normalerweise sage ich: Nein.In diesem Fall sage ich laut: UNBEDINGT!
Woran liegt es? Sicherlich an der ausführlichen Beschreibung des anstrengenden Arztlebens im ersten Teil des Buches. Mir imponiert die Art seines Schreibens. Oft hatte ich mich bereits beim Lesen gefragt: Was hätte er erschaffen, wenn er statt Arzt, Autor geworden wäre. Wenn er nicht gestorben wäre, sondern hätte weiter schreiben können?Mir gefällt die unsentimentale Betrachtungsweise, wie er über seine Krankheit und über sein Sterben schreibt. Dabei erinnert er sich auch an sterbenskranke Patienten, denen er nicht mehr helfen konnte.
Es erfolgt keine Abrechnung mit der Krankheit. Kein „Warum gerade ich?“ Buch, sondern ein Buch über das Leben und über dessen Endlichkeit. Ehrlich und mutig betrachtet er das Leben. Das macht das Buch für mich so wertvoll.Es ist ein unvollendetes Buch, da die Krankheit schneller war. Seine Ehefrau „beendet es mit einem Nachwort“.Abraham Verghese schreibt in seinem Vorwort: Hören Sie Paul zu. Und hören Sie auf das, was Sie in der Stille zwischen seinen Zeilen zu ihm zu sagen haben. Darin liegt seine Botschaft. Ich habe Sie erhalten. Ich hoffe, Sie bekommen Sie auch. Sie ist ein Geschenk. Dem ist nichts hinzuzufügen.Auf seiner Webseite http://paulkalanithi.com/ gibt es einige Interviews mit ihm, auf die ich gerne hinweise.