Der 9. Mai im Jahr 2024 – zum vierten Mal ohne Dich

Das war der 9. Mai im : Jahr 2021

  1. Mai

Kein runder Geburtstag für Dich.
Kein Muttertag für Dich.
Viele Grüße nach …
ja wohin?
Einem Ort, an dem es Dir besser geht?
Einem Ort, an dem Dich nichts mehr an vor dem 9. Juli erinnert?

Du fehlst.
Auf Deine Dir spezielle Art und Weise.

Deine Tochter

 

Der 9. Mai im Jahr darauf, im Jahr 2022:

Ein Tag nach Muttertag.
Ein Jahr nach Deinem 70. Geburtstag.
Seit einem Jahr und exakt 10 Monaten gibt es Dich nicht mehr, wie wir Dich kennen.
„Vermisst und nicht vergessen“ – diese viel zu häufig verwendete Plattitüde trifft es dennoch, so dass auch ich sie verwende.
Bei Erinnerungen lachend, fluchend und manchmal weinend.
Radiosender spielen viel zu viel Musik, die mit Erinnerungen an Dich verbunden sind. „Seasons in the sun“, „You´re the one that I want“, „Comptine d’un autre été““ und vieles mehr.
Gar ein Einkauf kann Erinnerungen bringen, die mit Tränen verbunden sind.

Und erneut Grüße, Liebe, Umarmungen nach… ja wohin?

Du fehlst.
Du fehlst weiter.

Deine Tochter

 

Der 9. Mai im vierten Jahr:

Es hat sich wenig geändert.
Worte können nur wiederholt werden.

Drei Jahre nach Deinem nicht mehr erlebten 70. Geburtstag.
Seit drei Jahren  und 10 Monaten gibt es Dich nicht mehr, wie wir Dich kennen.
„Vermisst und nicht vergessen“ – diese viel zu häufig verwendete Plattitüde trifft es dennoch, so dass auch ich sie verwende.
Bei Erinnerungen lachend, fluchend und manchmal weinend.
Radiosender spielen viel zu viel Musik, die mit Erinnerungen an Dich verbunden sind. „Seasons in the sun“, „You´re the one that I want“, „Comptine d’un autre été““ und vieles mehr.
Gar ein Einkauf kann Erinnerungen bringen, die mit Tränen verbunden sind. (Stichwort Pfefferfrischkäse)

Und erneut Grüße, Liebe, Umarmungen nach… ja wohin?

Du fehlst.
Du fehlst weiter.

Deine Tochter

 

Kolumne: Tage, wie dieser

Bei dem beschriebenen Tag handelte es sich nicht um einen Freitag, den 13. Oder einen Tag, an dem man verschlafen hatte und seinen Rhythmus im Laufe des Tages nicht fand. Nein, der besagte Tag war ein Tag wie jeder andere. Er unterschied sich nur darin, dass „viel“ Porzellan zu Bruch ging und er überhaupt nicht so rund lief wie angedacht. Ein wichtiges Utensil wurde vermisst und die Suche darauf verlief eine Zeitlang ergebnislos. Viele Stunden wurden verloren und die Frustrationstoleranzgrenze im Laufe des Tages in gewissen Zeitabständen unfreiwillig getestet.
Ein Schusseltag von Schussel für Schussel.
Der besagte Tag begann schwül und die Wechseldusche sollte meine Geister wecken. Ich hatte geplant viel zu lesen und zu schreiben. Angedacht.
Auf dem Balkon machte ich es mir mit dem Notizblock, einem Kaffee und einem Buch bequem. Ein neuer Text sollte entstehen und wenn das Hirn zu müde gewesen wäre, um weitere Buchstaben sinnvoll aneinanderzureihen, würde ich es mit einer Lesepause zu einer Pause zwingen, um neuen Buchstabensalat zu kreieren. Während ich schrieb, ließ ich mich vom Nachbarn gegenüber ablenken. Im Achselshirt und mit langen, rosafarbenen Gummihandschuhen bekleidet, ging er einem Teil seiner Kehrwoche nach. Mich irritierte der Anblick. Wenn Mann schon Gummihandschuhe trägt, würde ich für die männliche Variante in blau plädieren. Ja, ich bin eine Frau, die manchmal in Klischees denkt. Mein Blick wanderte weiter. Auf dem Boden wuselten Ameisen emsig umher. Ich hoffte, sie würden sich noch im Laufe des Sommers als nützlich erweisen. Ihre gelegentlichen Bisse an meinen Waden versuchte ich zu ignorieren.
Der Notizblock füllte sich Seite um Seite, so dass ich mir Kaffeenachschub verdient hatte. Mit meiner schönen Tasse in der Hand ging ich durch die breite Balkontür. Nun kam ein Moment, den ich manchmal gerne als „Ich stehe neben mir“ bezeichne. Nein, ich dissoziiere nicht. Oder bin in einer anderen Art gespalten. Mein Kopf erkennt die Breite der Balkontür und mein Körper ignoriert es bewusst.
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Opel

Neuopel

Dat gibbet doch nicht. Kaum habe ich meinen Neuopel eingeparkt – nicht unbedingt in Bordsteinnähe, sondern mehr in Richtung Straßenmitte – höre ich die Tana von oben schon  brüllen. „Kindchen, wie hasse den denn zusammen gekriegt? Mann, der erste Manta in unserer Straße. Watt ein schöner Anblick.“

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Kolumne: Prinzessin Tausendschön

Wir kennen sie alle: Die Märchen, in denen hochmütige Prinzessinnen die Hauptrolle spielen. Zu überheblich, um auf den ersten Blick den unter Umständen versteckten Traumprinzen zu erkennen. Manchmal gelingt es ihnen über einen Umweg einen Bauern, Schweinehirten oder Handwerker kennenzulernen und ihr Glück zu finden. Gelegentlich sitzen sie noch heute auf ihrem Seerosenblatt. Verweilen in ihrer eigenen Welt und klagen diese an. „Alle sind böse.“ oder „Alle sind gegen mich.“ lauten die Lieblingssätze und Gedanken.
Prinzessin Tausendschön gibt es in verschiedenen Formen auch in der heutigen Zeit. Das Seerosenblatt wurde gegen die pastellfarbene Couch getauscht. Umgeben von dicken Kissen und Flaschen wird hier der größte Teil des Tages verbracht. Statt dem summen der Bienen, summt der Fernseher rund um die Uhr. RTL II, RTL oder VOX – was die Stimmung gerade begehrt wird in Endlosschleife angeschaut. Natürlich ist das Umfeld der heutigen Prinzessin ihr gegenüber böse. Zumindest in ihrer ureigenen Wahrnehmung: „Mein Ex-Mann gibt mir nicht meinen Anteil am Haus.“ „Mein Rechtsanwalt vertritt mich nicht richtig beim Hausverkauf. Der lässt meinen Ex-Mann viel zu lange auf Zeit schinden und ruft mich nie zurück.“ „Meine Kinder wollen nur mein Geld.“ „Meine Schwester gibt mir mein Erbe nicht.“ Und und und Weiterlesen

Zum zweiten Mal ein 9. Mai ohne Dich

Das war der 9. Mai im vergangenen Jahr:

9. Mai

Kein runder Geburtstag für Dich.
Kein Muttertag für Dich.
Viele Grüße nach …
ja wohin?
Einem Ort, an dem es Dir besser geht?
Einem Ort, an dem Dich nichts mehr an vor dem 9. Juli erinnert?

Du fehlst.
Auf Deine Dir spezielle Art und Weise.

Deine Tochter

 

Der 9. Mai im Jahr darauf, im Jahr 2022:

Ein Tag nach Muttertag.
Ein Jahr nach Deinem 70. Geburtstag.
Seit einem Jahr und exakt 10 Monaten gibt es Dich nicht mehr, wie wir Dich kennen.
„Vermisst und nicht vergessen“ – diese viel zu häufig verwendete Plattitüde trifft es dennoch, so dass auch ich sie verwende.
Bei Erinnerungen lachend, fluchend und manchmal weinend.
Radiosender spielen viel zu viel Musik, die mit Erinnerungen an Dich verbunden sind. „Seasons in the sun“, „You´re the one that I want“, „Comptine d’un autre été““ und vieles mehr.
Gar ein Einkauf kann Erinnerungen bringen, die mit Tränen verbunden sind.

Und erneut Grüße, Liebe, Umarmungen nach… ja wohin?

Du fehlst.
Du fehlst weiter.

Deine Tochter

Kolumne: Die Qual der Wahl(en):

Wie kann es mir nur passieren, dass ich den oben genannten Gedanken hege? Durch den Wegzug aus dem Schwabenländle ins Ruhrgebiet darf ich nun erneut in kurzer Zeit für einen Landtag wählen. Ach, wenn das doch nur so einfach wäre. Seit 2013 Mitglied einer Partei und sicherlich nicht passiv tätig, die Strukturen und Gesichter im Ländle kennend, war es recht einfach, wo das Kreuz, bzw. die Kreuze, gesetzt werden.
Das war einmal. Vorkommnisse und Entscheidungen auf Bundesebene ließen Zweifel aufkommen. Zeit sich mit diesen auseinanderzusetzen und erhoffte Erneuerungen abwartend, hätten ausreichend Zeit für Diskussionen gelassen und ausreichend Zeit meine Stimme überzeugt abzugeben.

Diese Zeit gibt es gerade nicht. Die üblichen Verdächtigen, öh Spitzenkandidaten, sind bekannt. Den Infoständen konnte man nicht ausweichen und die kreativen Goddies täuschen häufig nicht über inhaltsleere, mit Floskeln versehene Wahlprogramme hinweg, an die man sich nach einem Wahlsieg nicht selten genug nicht mehr gebunden fühlt.

Und jetzt?

Ich gehöre nicht zu den Stammwählern, die einer Partei über 50 Jahre ihre Stimme geben, um sich dann zu monieren, dass für den „armen Arbeiter“ nichts getan wird oder getan wurde.
Ich gehöre nicht zu den Wählern, die aus Protest braunes Dreckszeug wählen, um es „denen da oben mal zu zeigen.“
Ich gehöre nicht zu den Wählern, die sagen „hat doch eh keinen Sinn.“

Die Anzahl der Wahlplakate inspirieren mich nicht. Auch in diesem Bundesland fällt mir auf, dass die MLPD reichlich und schnell plakatiert. Bis ins kleinste Kaff hinein. Na ja, das Erbe verstorbener Gönner muss ja sichtbar gemacht werden?
Ebenso fällt auf, dass einer anderen Partei anscheinend das Geld oder die Manpower ausgeht. Plakate dieser sind im öffentlichen Raum zu suchen. Ich lese, studiere Wahlprogramm, gehe zu Veranstaltungen und… bin so schlau, wie zuvor. Was ich nicht wählen werde, ist klar. Was ich wählen werde…..
Manchmal überkommen mich Momente, in denen ich mir sage: Ja mein Gott, welches von dem Dreckspack soll ich denn nun wählen?
Meine Momente, potenziert um die Momente vieler Wahlberechtigter in NRW, ängstigen mich dann. Gleichzeitig gilt für mich: NICHT wählen geht gar nicht!

 

Das Foto zeigt ein Goodie im Wahlkampf. Nicht mehr und nicht weniger.

9. Mai

9. Mai
Kein runder Geburtstag für Dich.
Kein Muttertag für Dich.
Viele Grüße nach….
ja wohin?
Einem Ort, an dem es Dir besser geht?
Einem Ort, an dem Dich nichts mehr an vor dem 9. Juli erinnert?

Du fehlst.
Auf Deine Dir spezielle Art und Weise.

Deine Tochter

Kolumne: 10 Dinge

Liegt es an dem bald anstehendem Geburtstag oder der besinnlichen Stimmung, in der ich mich gerade befinde? Einige Gedanken gehen mir durch den Kopf und führen dazu diese Aufzählung zu schreiben. Nein, keine Einkaufsliste oder eine Liste über Bücher, die ich noch lesen möchte. Es ist viel einfacher.
„10 Dinge, die ich noch machen möchte, bevor ich 55 bin:“

Erstens:
Ich möchte ein halbes Jahr in Irland in einem gemütlichen Cottage am Meer leben. Dem schwülen Sommer hier entfliehen, mir Sonnenbrände bei Spaziergängen am Meer einfangen und mein „Erlebniswohnen am Fuße der Schwäbischen Alb“ beenden. Mit den Locals im Pub am Kamin sitzen, dem knistern der Flammen zuhören und den Geruch nach Torf genießen. Scones mit jam werde ich in meinen Tagesablauf einbinden. Und der Muse weise ich durch den Bauerngarten den Weg ins Cottage.

Zweitens:
Jedes Jahr möchte ich an einer gemütlichen Lesung teilnehmen oder eine eigene organisieren. Um sich im persönlichen Miteinander auszutauschen und sich kennenzulernen: Wer schreibt denn da? Wer liest denn da?

Drittens:
Einmal möchte ich mich trauen auf einem Rammstein Konzert in der ersten Reihe zu stehen. Mitsingen bis ich heiser bin und am nächsten Tag meine Ohren suchen.

Viertens:
Ich möchte eine Granny Square Decke häkeln. Meine eigene Oma Erinnerung produzieren.

Fünftens:
Täglich mindestens eine Seite schreiben. Warum wohl?

Sechstens:
Euch durch meine Zeilen zum Lachen und Weinen bringen. Euch amüsieren und nachdenklich machen.

Siebtens:
Einen Schreibwettbewerb gewinnen. Einfach so.

Achtens:
Meine Kurzgeschichten in einem eigenen Band veröffentlicht sehen. Das Exemplar anstarren, das Notizbuch in die Hand nehmen und weiterschreiben.

Neuntens:
Den Blick auf die Besonderheiten im Alltag nicht verlieren, denn ohne sie würde es die zehnminütigen „Read what I see“ Kolumnen nicht geben.

Zehntens:
Mit einem Glas Rotwein in der Hand einen Abend vor dem Kamin mit Philipp Poisel – oder doch Denis Scheck- nö Philipp Poisel verquatschen.

Kolumne: November 2014

Die Vergangenheit ruht.
Die Geister, die ich rief –
sie erscheinen nur gelegentlich.
Erscheinen noch in den unmöglichsten Momenten.
Ich lasse mich nicht beirren,
ich lasse mich nicht verwirren.

Ich lasse los,
ich schiesse in den Wind.
Ich begehre auf.
Ich kämpfe nieder.
Ich bekämpfe.

Ich siege.
In kleinen Schritten.
In sehr kleinen Schritten.

 

 

Kolumne: Umtopfen

Ich muss sortieren.
Meinen Garten im Kopf aufräumen.
Die Schlingpflanzen entwirren,
die jungen Triebe finden,
sie pflegen,
mich von den vertrockneten Trieben trennen.
Kürzen.
Trennen.
Abschneiden.
Pflegen.
Nicht entsorgen.
Umtopfen.

Einen kleinen Ableger schenke ich Dir.

 

Foto: ich